Mädchen und Jungen im Frauenhaus

In unserem Haus leben Mütter mit ihren Kindern unterschiedlichen Alters und verschiedener Kulturen. Sie haben ihre vertraute häusliche Umgebung verlassen müssen, um sich zu schützen. Aus Sicherheitsgründen ist es meist erforderlich, die bisherigen sozialen Kontakte abzubrechen und Kinder in einer neuen Schule oder Kita unterzubringen.

Kinder sind aufgrund der selbsterlebten und miterlebten psychischen, körperlichen und sexuellen Gewalt oftmals traumatisiert und brauchen besondere pädagogische und psychologische Unterstützung.

Ihnen fehlt der für ihre Entwicklung notwendige stabile Rahmen im familiären Umfeld. Oftmals konnte sich keine sichere Bindung zu den primären Bezugspersonen entwickeln, was zu Schwierigkeiten in den aktuellen Kontakten führt.


Viele Kinder und Jugendliche sind verunsichert, haben Ängste und weisen Entwicklungsdefizite auf.
Sie benötigen dringend Hilfen. Indikationen für einen besonderen Unterstützungsbedarf sind:  Aggressives oder selbstverletzendes Verhalten, Depressionen, Essstörungen, Einnässen, sexualisiertes Verhalten, Schulschwänzen, Lernschwierigkeiten, Konzentrationsschwächen und Schlafstörungen.
Nicht selten leben auch Kinder mit Behinderungen im Frauenhaus.

Frauen mit Kindern sind psychisch doppelt belastet.
Sie haben nicht nur die eigenen traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, sondern werden darüber hinaus mit den Auswirkungen der häuslichen Gewalt auf ihre Kinder konfrontiert. Schuldgefühle, Verunsicherung, Instabilität und ein mühsames Ringen um Handlungskompetenz im erzieherischen Bereich begleiten ihre Lebenssituation. Die Mütter sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Sie zu stärken, zu unterstützen, zu beraten und zu ermutigen sind wesentliche Schwerpunkte der Frauenhausarbeit.